Wie ist es zu schaffen, dass unsere schöne Tennisanlage im Niggital auch tagsüber wieder mehr genutzt wird? Das habe ich mich gefragt. Logisch, die meisten aktiven Clubmitglieder müssen arbeiten und die Jungen sind in der Schule. Bleiben die Hausfrauen und die Rentner.
Reine Hausfrauen gibt’s heutzutage aber immer weniger. Die meisten Frauen haben neben Kindern und Haushalt auch noch ihre Jobs, also tagsüber viel seltener Zeit zum Tennisspielen als früher. Und die ältere Generation? Da stellte ich fest, dass langjährig bestehende Gruppen auseinanderfallen, sobald einer oder zwei der Teilnehmer aus gesundheitlichen Gründen mit dem Tennisspielen aufhören mussten. Warum formiert man sich nicht neu? Man war ein eingeschworenes Team, irgendwie isoliert. Und so hängt man, mit Bedauern zwar, den Tennisschläger an den Nagel, statt zu schauen, wie man sich neu aufstellen könnte…
Da hat mich die Initiative des Verbands Zürich Tennis Gen 60+ auf den richtigen Gedanken gebracht:
Wir brauchen eine Clubinterne Plattform, wo sich die Spieler und Spielerinnen zwanglos treffen und kennenlernen können. Dabei soll zunächst einmal das spielerische Niveau unwichtig sein. Es geht um Plausch und Geselligkeit. Was sich dann daraus entwickelt, soll den Teilnehmenden überlassen sein.
So schrieben wir im Sommer 2024 alle unsere Mitglieder im entsprechenden Alter an und stellten das Konzept vor. Das Interesse war vorhanden, der Montagmorgen am besten geeignet.
Seither starten wir jeweils um 09.00 Uhr auf zwei fix für uns reservierten Plätzen. Bei Bedarf nehmen wir einen weiteren Platz hinzu – hat ja genug!. Wir haben beschlossen, dass jeder, der Zeit und Lust hat, einfach kommt ohne Voranmeldung. Gespielt wird in zugelosten Gruppen und nach 45 Minuten wird neu ausgelost. So kommen alle auf Ihre Rechnung. Mal spielt man in einer stärkeren Gruppe, mal muss man sich zurücknehmen. Falscher Ehrgeiz ist verpönt. Wir sind eine Gemeinschaft! Es ist super schön zu sehen, wie sich auch die besseren Spieler einfügen und wenn angezeigt, auch mal zuspielen – was bekanntermassen auch gar nicht so einfach ist.
Da wir die Sache am Ende der Sommersaison nicht einschlafen lassen wollten und da der Tennisclub Rüti keine eigene Halle hat, habe ich in unternehmerischem Übermut die neue Tennishalle in Hinwil für unsere Gruppe gemietet, wieder jeweils am Montag, zwei Plätze von 09.00 bis 11.00 Uhr. Das Konzept haben wir beibehalten: keine Anmeldung nötig, wer Zeit und Lust hat kommt. Einige haben für die ganze Saison zum Voraus bezahlt, andere zogen es vor, einzeln zu zahlen, um sich nicht zu verpflichten. Es ist aufgegangen! Die Saison ist nun zu Ende und es ist sogar Geld übrig, weil wir oft mehr als 8 Spieler waren und mit Einwechseln gespielt haben – überhaupt kein Nachteil übrigens!
Nun werden wir mit dem Überschuss während der Sommersaison 2025 ein Plauschturnier organisieren mit Grillieren und gemütlichem Zusammensein. Sollte dann noch Geld übrig sein von der Hallenmiete, so wird das nach einstimmigem Beschluss unserer Juniorenkasse zugutekommen.
Eure Präsidentin,
Micaela Fischer


